Vermeintlich günstige Coaching-Angebote locken in Abofalle
Wo viele Menschen sind, fühlen sich auch Abzocker wohl. Das gilt insbesondere für die Online-Welt und soziale Netzwerke wie Instagram. Das musste auch eine Userin aus Chemnitz feststellen, die mit ihren Inhalten zusätzliches Geld verdienen wollte.
Die junge Frau war auf Instagram unterwegs, als ihr das Angebot für ein indiviuelles Coaching unterbreitet wurde, mit dem sie mühelos neue Follower gewinnen und Umsatz generieren könnte. Alles, was sie dafür tun müsse, sei einen Jahresvertrag abzuschließen – inklusive Rücktrittsmöglichkeit bei Misserfolg. “Da das Coaching nicht den gewünschten Erfolg brachte, wollte sich die Betroffene aus dem Vertrag lösen. Das gestaltete sich jedoch äußerst schwierig, weil nicht klar war, mit wem sie einen Vertrag geschlossen hatte”, erläutert Cornelia Neukirchner von der Chemnitzer Verbraucherzentrale.
Die angehenden Influencer werden auf der Plattform von gewieften Einzelpersonen angeschrieben, die sich nicht als Vermittler einer Firma outen, sondern nur ein bestimmtes Produkt anbieten. Auch die konkrete Leistung wird nicht nachvollziehbar definiert. “Zum Glück ist die Beweislage in solchen Fällen zu gunsten der Verbraucher*innen eindeutig”, erläutert Neukirchner. Und weiter: “Wer auf Zahlung besteht, der muss auch nachweisen, dass es einen entsprechenden Vertrag gibt.”
Neben dem Verkauf von windigen Coaching-Abos, gibt es zahlreiche andere Maschen, um an das Geld der User zu kommen. Wer auf Instagram – oder anderen Social Media-Plattformen – nicht in die Falle tappen will, sollte ein paar Tipps beherzigen:
- Bei unbekannten Links und vermeintlich günstigen Angeboten gilt: Checken Sie diese zuerst in Suchmaschinen gegen – die Verbraucherzentralen bieten mitunter Übersichten zu dubiosen Anbietern.
- Verwenden Sie sichere Passwörter und bei der Anmeldung für jeden Online-Dienst ein eigenes. So vermeiden Sie Identitätsdiebstahl.
- Erhöhen Sie die Sicherheit für Ihren Account durch die Aktivierung der Zwei Faktor-Authentifizierung – diese ist z.B. bei Facebook möglich. Neben der Eingabe eines Passworts muss dann eine Anmeldung z.B. per Mobiltelefon bestätigt werden.
- Vermeiden Sie die Nutzung des Facebook-Logins auf weiteren Portalen bzw. Internetseiten – auch bei Instagram. Nutzen Sie lieber ein Anmeldeverfahren inklusive eigenem Passwort.
Bei der Abwehr dubioser Forderungen bei Instagram, Facebook und Co. hilft die Verbraucherzentrale in Chemnitz weiter.