- Keine neue Geldanlage in Fonds, sondern sicheres Geld auf dem Sparbuch mit Sonderzins - das war der Wunsch einer Plauener Seniorin, der von der Sparkasse Vogtland im Sommer dieses Jahres der Prämiensparvertag gekündigt wurde. Sie wollte ihr Geld ausdrücklich sicher und ohne Risiko anlegen.
- Hierfür kam das Sparbuch mit Sonderzinszins in Höhe von 1,1 Prozent pro Jahr in Betracht. In der persönlichen Beratung wurden der Sparerin allerdings vordergründig andere Angebote unterbreitet.
- Erst durch eine erneute Nachfrage bei der Sparkasse Vogtland und durch die Beratung bei der Verbraucherzentrale Sachsen konnte das Geld letztendlich auf das gewünschte Sparbuch übertragen werden.
„Wir haben feststellt, dass zunächst weder dem Wunsch der Dame entsprochen noch bedarfsgerechte Anlageformen empfohlen wurden. Stattdessen wurden nach der ersten Beratung unterschriftsbereite Unterlagen über einen hauseigenen Immobilienfonds und über Aktienfondskonzepte nach Hause gesendet. Es ist nicht auszuschließen, dass dies auch bei anderen Sparern erfolgt ist.“, gibt Madlen Müller von der Verbraucherzentrale Sachsen zu Bedenken. Wer sich im Zusammenhang mit dem gekündigten Prämiensparvertrag schlecht oder lückenhaft beraten fühlt, sollte in den nächsten Tagen noch einmal die Verbraucherzentrale Sachsen aufsuchen und sich einen unabhängigen rechtlichen Rat einholen.
Nur noch bis zum 30. November will die Sparkasse Vogtland das mit der Verbraucherzentrale Sachsen zusätzlich ausgehandelte Alternativangebot in Gestalt eines Sparbuches mit Sonderzins anbieten. Dieser Zins beträgt bis Ende nächsten Jahres 1,10 Prozent pro Jahr. „Offensichtlich wird dieses spezielle Angebot jedoch nur ungern angeboten“, kritisiert Müller das Vorgehen der Sparkasse. Stattdessen werden riskantere, unflexiblere und für Verbraucher teure Produkte - etwa Fonds angeboten. Auch ein möglicherweise angebotener Sparkassenkapitalbrief mit Nachrangabrede ist nicht mit dem Sparbuch vergleichbar – handelt es sich dabei doch um ein Wertpapier und nicht um eine Einlage.