LiQuiDaDo.de: Vom Schnäppchen zur Kostenfalle

Pressemitteilung vom
Kleinanzeigenportal schiebt Nutzern teures Kundenkonto unter

Kleinanzeigenportal schiebt Nutzern teures Kundenkonto unter

Off

"Liquidieren" kommt aus dem Italienischen und bedeutet so viel "in Geld umwandeln". Dieses Motto hat der Kleinanzeigenmarkt LiQuiDaDo.de beim Wort genommen. Die B2B-Plattform bietet Elektroartikel, Kleidung oder Schuhe zu unglaublich günstigen Preisen an. Doch statt den Kontakt zum Anbieter zu erhalten, wie es für Kleinanzeigenportale im Netz üblich ist, werden die Schnäppchenjäger in eine teure Abofalle gelockt.

"Dann ploppt nämlich ein Fenster auf, das gar nicht mehr die Zustimmung zum Kauf des anvisierten Schnäppchens, sondern nunmehr zu einem kostenpflichtigen Premiumzugang für 199 Euro erfragt", erklärt Dr. Katja Henschler von der Verbraucherzentrale Sachsen. Viele Nutzer erkennen erst mit der Rechnung im Briefkasten, welche Folgen der eine Klick mit sich gebracht hat. Aus Sicht der Verbraucherschützer ist dieses Vorgehen des Anbieters mehr als fragwürdig. "Es wird dem Nutzer nicht deutlich genug kenntlich gemacht, dass sich der Kaufen-Button dann plötzlich auf einen kostenpflichtigen Zugang bezieht", erklärt Henschler.

Interessant ist auch die Gestaltung der Webseite, die optisch stark an den Internetauftritt von ebay Kleinanzeigen des Anbieters Marktplaats B.V. angelehnt ist. "Dieses Portal kennen die meisten Online-Shopper und bringen ihm ein gewisses Vertrauen entgegen, das von LiQuiDaDo.de schamlos ausgenutzt wird", so Henschler. Der tatsächliche Betreiber von LiQuiDaDo ist die Rocket Consulting Sp. z o. o. mit Sitz in Wroclaw.

Für Betroffene ist es ratsam, den angeblichen Vertrag zu widerrufen. "Den geforderten Rechnungsbetrag sollte man auf keinen Fall zahlen. Sonst ist das Geld futsch", so Henschler.

Restposten, Lagerverkauf, Großhandelspreise – mit solchen Schlagworten durchsuchen Online-Shopper regelmäßig das Netz nach Schnäppchenangeboten. Entsprechend viele zweifelhafte Angebote tummeln sich mit auf diesem Spielfeld, die Nutzer mit extrem günstigen Preisen vor Abofallen blenden wollen. "Gerade wenn man auf einem bislang unbekannten Shop unterwegs ist, sollte man jeden Klick und jede Bestellung behutsam auslösen und sich eine vorherige Internetrecherche zur Regel machen, um den Shop mit Hilfe der Erfahrungen der anderen Nutzer einschätzen zu können", rät Henschler.

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.
Hand hält rote BahnCard 25

Nach Klage der Verbraucherzentrale: Kündigungsfrist für BahnCard verkürzt

Nach einer Klage der Verbraucherzentrale Thüringen hat die Deutsche Bahn die Kündigungsfristen für die BahnCard von 6 auf 4 Wochen verkürzt. Dies gilt jedoch nicht für alle BahnCards, sondern nur unter bestimmten Bedingungen. Die Verbraucherzentrale will weiter klagen, noch aus einem anderen Grund.

Lunch & Learn

In ihrem digitalen Vortragsformat „Lunch & Learn“ vermittelt die Verbraucherzentrale Bayern die wichtigsten Infos in der Mittagspause.
Eine Frau befragt einen älteren Herrn und hält ein Klemmbrett mit Unterlagen in der Hand

Wie können Sie sich gegenüber dem Pflegedienst verhalten?

Bei der ambulanten Pflege sind pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen häufig auf die Unterstützung eines Pflegedienstes angewiesen. Die Verbraucherzentralen geben Antworten auf typische Fragen zu ambulanten Pflegeverträgen.