Die Ergebnisse der Umfrage zeigen weiter, dass die bereits im Handel befindlichen Label auf den Eierpackungen bei den befragten Personen häufig falsche Erwartungen wecken. Verbraucher:innen können bei diesen Auslobungen nicht richtig einschätzen, ob die männlichen Küken aufgezogen werden oder die Geschlechtsbestimmung im Ei angewendet wird.
Bei der Vorlage von vier verschiedenen Eierpackungen mit Labeln zum Thema Kükentöten wird deutlich:
- Nur zwei der Label ("Huhn & Hahn" sowie "Hähnlein") wurden mit immerhin 71 bzw. 68 Prozent richtig eingeordnet.
- Die Bedeutung der anderen beiden Label "Bruderhahn-Patenschaft" (Dein Landei) und "ohne Kükentöten" (respeggt) kannten 56 bzw. 30 Prozent nicht.
- 46 Prozent nahmen an, dass hinter "ohne Kükentöten" eine Bruderhahnmast steckt, was nicht der Fall war.

Was fehlt, ist die deutliche Kennzeichnung auf den Eierpackungen, wie das Kükentöten jeweils verhindert wurde.
Methoden, die das Töten von Eintagsküken verhindern
Derzeit gibt es zwei Verfahren, um das Töten der männlichen Eintagsküken der Legehennenrassen zu vermeiden:
- Aufzucht und Mast der männlichen Küken und
- Geschlechtsbestimmung im Brutei und Aussortieren der Eier mit männlichen Embryonen.
Bei der Bruderhahnmast werden die Brüder der auf hohe Legeleistung spezialisierten Legehennen aufgezogen und gemästet, obwohl das ökonomisch nicht sinnvoll ist. Die männlichen Tiere der Legehühnerrassen erbringen eine schlechte Mastleistung im Vergleich zu klassischen Masthuhnrassen. Um das zu finanzieren, werden die Eier teurer verkauft, und somit die Mast der Brüder quersubventioniert.
Ein weiterer Ansatz ist die Haltung von so genannten Zweinutzungsrassen. Das sind Hühnerrassen, die sowohl zur Eier- als auch zu Fleischerzeugung gehalten werden: Weder im Fleischansatz noch in der Legeleistung erzielen sie Höchstleistungen – doch dafür können beide Geschlechter in der Nutztierhaltung eingesetzt werden. Die Hennen legen Eier und die Hähne werden für Hähnchenfleisch gemästet.
Bei der Geschlechtsbestimmung im Brutei soll das Ausbrüten und Schlüpfen männlicher Küken verhindert werden. Bei den zwei bisher marktreifen Verfahren "SELEGGT" und "PLANTegg" kann ab dem 9. Bruttag das Geschlecht der Embryonen bestimmt werden.
Bei beiden Verfahren werden die Bruteier, aus denen männliche Küken schlüpfen würden, aussortiert und nicht weiter bebrütet, sondern zu Futtermitteln verarbeitet.