Verbraucherzentrale warnt vor Fallstricken bei Onlinebestellungen
In den vergangenen Wochen meldeten sich zahlreiche Verbraucher*innen bei der Verbraucherzentrale Sachsen wegen Problemen mit dem Online-Shop „Orthoback“, betrieben von der Fair Commerce Limited mit Sitz in Hongkong. Rechtsberaterin Anett Wagner berichtet von zunehmenden Beschwerden und einer breiten Palette typischer Schwierigkeiten bei Bestellungen über sogenannte China-Shops.
Typische Probleme in Verbindung mit China-Shops
Viele Betroffene berichten, dass sie Ware erhielten, obwohl der Bestellvorgang abgebrochen oder nicht abgeschlossen worden war. Andere erhielten doppelte Lieferungen. Hinzu kommen mangelhafte Produktqualität und Schwierigkeiten bei der Rückabwicklung und Reklamation.
Ein zentrales Problem: Rücksendungen müssen auf eigene Kosten nach China geschickt werden – oft für 30 Euro oder mehr. Da die Ware auf dem Rückweg häufig angeblich „verloren“ geht, verweigern Anbieter regelmäßig Rückzahlungen. Auch die Kommunikation gestaltet sich schwierig: Auf deutschsprachige E-Mails wird meist nur unzureichend reagiert. Teilweise wurden sogar Forderungen an Inkassounternehmen übergeben, obwohl Vereinbarungen über Kaufpreisreduzierungen zugesagt waren.
Tipps der Verbraucherzentrale Sachsen
Um Ärger zu vermeiden, rät die Verbraucherzentrale:
- Genau prüfen, mit wem Sie handeln: Ein vertrautes Webseiten-Design bedeutet nicht, dass der Anbieter in Deutschland oder Europa sitzt.
- Impressum, AGB und Rücksendeadresse sorgfältig lesen – oft steht dort der Hinweis auf Hongkong, China & Co.
- Rücksendekosten einkalkulieren: Versand nach Asien ist teuer, und Rückerstattungen sind unsicher.
- Bedingungen für Kaufpreisreduzierungen genau prüfen.
- Forderungen immer schriftlich widersprechen – am besten per Einwurfeinschreiben. Musterbriefe und Beratung bietet die Verbraucherzentrale.
- Auf Warnzeichen achten: fehlende oder fehlerhafte Gütesiegel, unrealistische Preise, unklare Lieferzeiten.
Wagner betont: „Wer online bestellt, sollte vor dem Klick ins Impressum schauen. Ein Blick auf den Firmensitz kann viel Ärger ersparen.“
Bei Fragen unterstützt die Verbraucherzentrale Sachsen Betroffene. Beratungstermine können telefonisch unter 0341 6962929 oder online vereinbart werden.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.
