Ungewollte Hilfe bei der Jobsuche

Pressemitteilung vom
Der Online-Anbieter Cvneed stellt Verbraucher*innen Rechnungen für einen nicht bestellten Service. Für das vermeintliche Abo verlangt das Unternehmen eine monatliche Gebühr von 30 Euro. Die Verbraucherzentrale Sachsen rät, der Forderung schriftlich zu widersprechen.
Frau bewirbt sich online am PC
Off

Zahlreiche Online-Anbieter werben mit Unterstützung bei der Jobsuche, sei es durch die Vermittlung von Stellenanzeigen oder die Optimierung von Bewerbungsunterlagen. Das Unternehmen Cvneed erstellt Lebensläufe und verlangt dafür Geld – auch von Personen, die nie ein erforderliches Abo für den Service abgeschlossen haben. In den vergangenen Wochen erhielten zahlreiche Verbraucher*innen Zahlungsaufforderungen für nicht bestellte Leistungen. Eine Abzocke im großen Stil, findet die Verbraucherzentrale Sachsen.

Rechnungen landen oft im Spam-Ordner

Die Rechnungen für das vermeintliche Abo und den angeblichen Zugang zu Dienstleistungen von Cvneed werden per Mail verschickt. Häufig landen diese Nachrichten im Spam-Ordner, weshalb Betroffene sie zunächst für Werbung halten und so unbeachtet löschen oder ignorieren. Erst durch nachfolgende Mahnungen wurden einige von ihnen aufmerksam und wendeten sich besorgt an die Verbraucherzentrale Sachsen.

„Ich hatte Rentner*innen in der Beratung, die Schreiben von Cvneed erhielten – obwohl sie niemals einen solchen Service für die Erstellung von Lebensläufen oder Stellenanzeigen gebucht hätten. Sie konnten sich nicht erklären, wie ein Vertrag zustande gekommen sein sollte“, berichtet Jasmin Trautloft, Beratungsstellenleiterin der Verbraucherzentrale in Plauen.

Wichtige Unterlagen für Vertragsabschluss fehlen

Für das angebliche Abo verlangt Cvneed monatlich 30 Euro. Nach einiger Zeit kommen zusätzliche Inkassokosten von 4,50 Euro oder 9,87 Euro hinzu. „Wichtige Unterlagen, die für einen rechtmäßigen Vertragsabschluss erforderlich wären – wie Zugangsdaten, eine Vertragszusammenfassung oder eine Widerrufserklärung – fehlen jedoch vollständig“, so Trautloft weiter.

Das Unternehmen gibt an, seinen Sitz in den Niederlanden zu haben. Auf Widerspruch reagiert Cvneed lediglich mit weiteren Zahlungsaufforderungen und Ablehnung. Einen Nachweis darüber, wie die angeblichen Verträge zustande gekommen sind, bleibt der Anbieter schuldig. „Diese Abzock-Taktik ist vermutlich weit verbreitet und sorgt für erhebliche Verunsicherung“, warnt Trautloft.

Verbraucherzentrale rät zu Widerspruch

Betroffene sollten ihre E-Mails, einschließlich des Spam- oder Junk-Ordners, sorgfältig prüfen. Die Verbraucherschützer*innen raten dringend davon ab, Zahlungen zu leisten oder den beigefügten QR-Code zu scannen. Stattdessen wird empfohlen, der Forderung schriftlich zu widersprechen. Unterstützung erhalten Verbraucher*innen bei der Verbraucherzentrale in ihrer Region.

Termine für eine Beratung können online oder telefonisch unter 0341 - 696 29 29 gebucht werden.

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.


Foerderlogo-Freistaat-Sachsen-Modern

Bundestag in Berlin

100 Tage Bundesregierung: Verbraucher:innen warten auf echte Entlastung

Strompreise, Lebensmittelkosten, Deutschlandticket: Vieles bleibt auf nach 100 Tagen, in denen die neue Bundesregierung im Amt ist, weiterhin offen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) zieht eine gemischte Bilanz und fordert mehr Einsatz für die Alltagssorgen der Menschen.
Ein Paar prüft die Rechung

Betrügerische Inkassoschreiben: Auf diese Konten sollten Sie nichts überweisen

Regelmäßig erhalten Verbraucher:innen betrügerische Inkassoschreiben. Die Verbraucherzentrale Brandenburg veröffentlicht Nummern von Konten, auf die Sie kein Geld überweisen sollten, die sogenannte Schwarzliste.
Vitamine komme aus einer geöffneten Pille

Endlich Klartext bei Nahrungsergänzungsmitteln schaffen

Schlankheitspillen, Gelenkkapseln: Verbraucher:innen geben jährlich mehr als zwei Milliarden Euro für Nahrungsergänzungsmittel aus. Dabei sind die meisten überflüssig, andere mitunter sogar gefährlich.