Der Sommer ist vorüber, die Temperaturen sinken, die Heizperiode startet: Und für den eigenen Geldbeutel macht es immer mehr Sinn, die Heizkosten genau im Blick zu behalten.
Mit diesen Tipps zu mehr Effizienz gelangen und Kosten vermeiden
„Wie sich beim Heizen möglichst sparsam durch den Winter kommen lässt ohne mit Schal und Mütze in den eigenen vier Wänden sitzen zu müssen, fragen sich viele Verbraucher*innen“, berichtet Denis Schneiderheinze, Energiereferent der Verbraucherzentrale Sachsen. „65 Prozent der sächsischen Haushalte heizen mit Gas. Aber auch viele andere Energieträger sind längst nicht mehr so günstig wie vor der Energiekrise.“
Raumwärme macht etwa 70 Prozent des Energieverbrauchs privater Haushalte aus, auf die Warmwasserzubereitung entfallen durchschnittlich 14 Prozent. Das Einsparpotenzial ist hier also besonders hoch. Gleichzeitig muss eine Auskühlung von Innenräumen verhindert werden, damit sich aufgrund der feuchtkalten Luft kein gesundheitsgefährdender Schimmel an Wänden und Fensternischen bilden kann. Wenn Verbraucher*innen folgende Tipps beachten, ist ein sparsamer Umgang mit der Heizenergie machbar:
Heizkörper-Thermostat bewusst einsetzen
Thermostate ermöglichen, die Raumtemperatur zu regulieren. „Wir empfehlen 20 bis 22 Grad. Aber man sollte beachten, dass jedes Grad weniger den Energieverbrauch um etwa sechs Prozent verringert. Bei Abwesenheit ist eine Absenkung auf 16 Grad denkbar“, so Schneiderheinze. Programmierbare oder fernsteuerbare Thermostate helfen bei einer bewussten Steuerung. Sie können auch in Mietwohnungen einfach gewechselt werden.
Heizung entlüften
Luft im Heizkörper führt zu weniger Wärmeabstrahlung. Ein Entlüftungsschlüssel – erhältlich im Fachhandel oder bei der Energieberatung der Verbraucherzentrale – sorgt hier für Abhilfe. In akuten Fällen hilft ein Fachbetrieb weiter.
Heizkörper nicht zustellen
Effizientes Heizen gelingt, wenn die Heizkörper von ausreichend Raumluft umgeben sind. Sie sollten nicht hinter Verkleidungen oder Vorhängen versteckt werden, Möbel in einem Mindestabstand von 30 Zentimetern dazu platziert werden.
Richtig Heizen und Lüften
Mehrmaliges Querlüften für einige Minuten am Tag hilft, um zu hohe Raumfeuchtigkeit zu vermeiden und sich so vor Schimmelbildung zu schützen. Mit einem Hygrometer lässt sich dies kontrollieren – es sollte nicht über 55 Prozent anzeigen, je nach Gebäude. Spätestens wenn die Fenster von innen beschlagen, ist es Zeit, für Frischluft zu sorgen.
Für Hausbesitzer*innen: für die richtige Einstellung sorgen
Statt auf die Werkseinstellung zu vertrauen, sollte die Vorlauftemperatur angepasst bzw. gesenkt werden. Das bringt zehn bis 15 Prozent Ersparnis. Energiesparend ist auch das zeitweise Abschalten der Heizung, z.B. nachts oder tagsüber, wenn niemand im Haus ist. Durch Wochenprofile lassen sich die Einstellungen an die persönlichen Gewohnheiten anpassen. Mit einem hydraulischen Abgleich stellt der Fachbetrieb nach vorheriger Berechnung den Durchfluss an jedem Heizkörper ein: Wärme wird wieder gleichmäßiger abgegeben, Verluste der Heizung vermieden und der Stromverbrauch für die Heizungspumpe reduziert.
Wärmedämmung vermeidet Verluste
Nachträgliche Wärmedämmung von Außenwänden, Dach- und Deckenflächen kann die Wärmeverluste des Gebäudes erheblich reduzieren. Auch kleinere Maßnahmen sind schon sinnvoll. Dazu gehören beispielsweise die nachträgliche Abdichtung von Fenstern und Türen oder die Wärmedämmung von Heizkörpernischen, Rollladenkästen und Heizungsrohren in unbeheizten Bereichen.
Fragen zum Thema Energiesparen beantwortet die Energieberatung der Verbraucherzentrale mit ihrem umfangreichen Angebot. Die Beratung findet online, telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch statt. Unsere Fachleute informieren anbieterunabhängig und individuell. Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis sind alle Beratungsangebote kostenfrei. Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de oder unter unserer bundesweit kostenfreien Hotline 0800 – 809 802 400 sowie in unseren Vorträgen. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.
- Über die Energieberatung der Verbraucherzentrale
Die Energieberatung der Verbraucherzentrale bietet das größte, anbieterunabhängige Beratungsangebot zum Thema Energie in Deutschland. Seit 1978 begleitet sie private Verbraucher:innen mit derzeit 1.000 Energieberater:innen und an mehr als 900 Standorten in eine energiebewusste Zukunft. Im Jahr 2024 wurden weit über 230.000 Privathaushalte zu allen Energie-Themen unabhängig und neutral beraten, beispielsweise zu Energiesparen, Wärmedämmung, moderner Heiztechnik und erneuerbaren Energien.