Wenn US-Serienanwälte britische Steuern eintreiben

Pressemitteilung vom
Kryptowährungen im Allgemeinen und Bitcoins im Speziellen erhalten seit einigen Jahren große mediale Aufmerksamkeit. Tendenziell sind solche sehr schwankungsreichen und schwer nachvollziehbaren Anlagen zum Vermögensaufbau allerdings eher ungeeignet.
Kryptojacking
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Mutmaßliche Betrügereien um Bitcoin-Investitionen nehmen skurrile Formen an

Zudem haben auch erfolgreiche Betrügereien mit Kryptowährungen sächsische Verbraucher*innen erreicht. So auch in einem aktuellen Fall:
 
Vor mehreren Jahren hatte eine Anlegerin wenige hundert Euro in Bitcoins investiert. Ungefragt teilte im Juli 2023 eine vermeintliche britische Anwaltskanzlei mit, dass der Wert der Anlage sich auf eine sechsstellige Summe erhöht hätte. Bevor es zur Auszahlung kommen kann, sei jedoch eine Steuerzahlung an den britischen Staat nötigt. Ein angebliches Schreiben des HM Revenue & Customs, was vergleichbar mit dem deutschen Finanzamt ist, lag bei. Besonders kreativ wurden die Hinterleute bei der Gestaltung der Homepage: Dort wird als angeblicher Mitarbeiter der Kanzlei ein US-Schauspieler abgebildet, der in der amerikanischen Fernsehserie Suits den fiktiven Staranwalt Harvey Specter, spielt.
 
„Es ist eine auffällige Gemeinsamkeit verschiedener Betrugsmaschen, dass Verbraucher*innen erst einmal selbst Geld bezahlen, Blanko-Unterschriften oder sensible Daten preisgeben sollen, bevor dann eine angeblich große Summe ausgeschüttet wird“, erklärt Fabian Herbolzheimer, Finanzexperte bei der Verbraucherzentrale Sachsen. Auf die Ausschüttung warten die Betroffen dann jedoch vergeblich und das im Vorfeld bezahlte Geld bleibt meist unwiederbringlich verloren.
 
Abzock-Schreiben erkennen
Die Fake-Schreiben sind oft in einem sehr gebrochenen Deutsch verfasst, was auf eine Übersetzungssoftware hinweist. Gleichzeitig sollen die Namen und Titel der Absender eine deutsche Abstammung nahelegen und so Vertrauen schaffen. Außerdem werden falsche Hoheitssymbole, wie Landeswappen und Logos genutzt. Auch die Auszahlungssummen sind mitunter völlig überzogen und entsprechen nicht der tatsächlichen Kursentwicklung der Anlage. Leisten die Angeschriebenen dann keine Zahlung, wird schnell vom Stil der freundlichen Unterstützung zum Drohen mit rechtlichen Konsequenzen gewechselt.
 
Verbraucher*innen, die im Zusammenhang mit Geldanlagen zu Zahlungen aufgefordert werden, die sie nicht sicher zuordnen können, finden Rat bei der Finanzberatung der Verbraucherzentrale Sachsen. Termine können telefonisch unter 0341-696 29 29 oder online vereinbart werden.

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.


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