NUTRI-SCORE zur Nährwertkennzeichnung eingeführt

Pressemitteilung vom
Der Nutri-Score ermöglicht, dass Verbraucher*innen im Geschäft Lebensmittelmittel einer Produktkategorie bezüglich ihres Nährwertes auf einen Blick miteinander vergleichen und ihre Wahl bewusst gesundheitsförderlich gestalten können. Ein Marktcheck zeigt jedoch Mängel bei Transparenz und Bewertung.
Nutri-Score für Spinat

Marktcheck zeigt: Mängel bei Transparenz und Bewertung

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Wofür die Verbraucherzentrale Sachsen rund 15 Jahre gekämpft hat, ist nun beschlossen: Seit November 2020 können Lebensmittelunternehmen offiziell die freiwillige, vereinfachte, farbige Nährwertkennzeichnung „Nutri-Score“ nutzen. „Unser aktueller Marktcheck zeigt, dass sächsische Unternehmen das neue Label bei der Einführung noch nicht auf ihren Produkten verwenden“, sagt Dr. Birgit Brendel, Ernährungsexpertin bei der Verbraucherzentrale Sachsen.

Der Nutri-Score ist ein einfach erfassbares farbiges Zeichen auf der Frontseite verpackter Produkte, das den Nährwert eines Lebensmittels beschreibt. In die Bewertung gehen der Energiegehalt und die Gehalte an Zucker, gesättigten Fettsäuren und Salz als negative Komponenten ein. Als positive Bestandteile fließen die Gehalte an Ballaststoffen, Eiweiß sowie die Gesamtmenge an Obst, Gemüse, Nüssen und Hülsenfrüchten in die Berechnung des Labels ein.

Der Nutri-Score ist dafür konzipiert, dass Verbraucher*innen im Geschäft Lebensmittelmittel einer Produktkategorie, beispielsweise Fertigpizza untereinander, bezüglich ihres Nährwertes auf einen Blick miteinander vergleichen können und ihre Wahl bewusst gesundheitsförderlich gestalten können. „In der Praxis funktioniert das bisher allerdings nicht. Grund ist die geringe Nutzung des Labels durch verschiedene Hersteller. Ein Vergleich innerhalb einer Produktgruppe ist so bisher kaum möglich. Wir fordern daher die Lebensmittelwirtschaft auf, den Nutri-Score zur Kennzeichnung zu nutzen“, so Brendel.

Einige Produktgruppen wie Erfrischungsgetränke, Speiseeis oder Knabberartikel weisen bislang noch kein Labeling mit dem Nutri-Score auf. Daneben sehen die Verbraucherschützer auch Mängel bei der Platzierung der neuen Kennzeichnung. In vielen Fällen offenbarte sich bei der Erhebung, dass Verbraucher*innen das Label aufgrund von Produktgestaltung und Warenpräsentation gar nicht erfassen können, da es schlichtweg verdeckt wurde.

Die Verbraucherzentrale Sachsen fordert Lebensmittelwirtschaft und Handel auf, den Nutri-Score transparent und sichtbar zu platzieren und Verbraucher*innen damit eine ernährungsphysiologisch günstige Produktauswahl zu erleichtern. Es ist insbesondere wünschenswert, dass auch sächsische Unternehmen dieses Kennzeichnungselement für ihre Positionierung am Markt zu nutzen und es Konsument*innen zu ermöglichen, bekannte regionale Produkte mit Nutri-Score im Handel zu kaufen.

Grundsätzlich befürwortet die Verbraucherzentrale Sachsen eine verbindliche Einführung des Nutri-Scores in der Europäischen Union. Eine EU-weite Einigung auf eine Kennzeichnung würde sowohl für Unternehmen im gemeinsamen EU-Binnenmarkt als auch für Verbraucher*innen den „Labeldschungel“ lichten.

Am 14.01.2021 führt die Verbraucherzentrale Sachsen ein Webseminar zum Nutri-Score durch. Interessierte Verbraucher*innen sind dazu herzlich eingeladen. Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldung unter: https://www.verbraucherzentrale-sachsen.de/lebensmittel/webseminar-nutriscore-neue-naehrwertkennzeichnung-einfach-erklaert-55299

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