Gemeinsam gegen Amazon: Über 111.000 Verbraucher*innen fordern Gerechtigkeit

Pressemitteilung vom
Streaming soll Spaß machen – doch viele Anbieter sorgen für Ärger statt Unterhaltung. Ob Werbung trotz Abo, gesperrte Zugänge oder Preiserhöhungen: Die Verbraucherzentrale Sachsen zieht Konsequenzen – mit einer Klage gegen Amazon. Schon über 111.000 Betroffene machen mit.
Ein Handydisplay, auf dem Prime Video steht
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Versteckte Kosten, mehr Werbung, weniger Transparenz – die Verbraucherzentrale Sachsen klagt

Serien schauen, Filme streamen, gemeinsam mit Freund*innen die neuesten Shows erleben: Streaming gehört längst zum Alltag. Doch statt unkompliziertem Entertainment sorgen manche Anbieter immer häufiger für Frust – und sogar rechtliche Auseinandersetzungen.

Ob plötzliche Preiserhöhungen bei Netflix oder gesperrte Abo-Zugänge bei Disney+ – Verbraucher*innen bezahlen monatlich, erhalten aber nicht immer die versprochene Leistung. Auch beim Online-Riesen Amazon gibt es Probleme:

Im Februar 2024 führte Amazon ohne ausdrückliche Zustimmung der Nutzer*innen zusätzliche Werbung ein – und dass trotz laufendem, kostenpflichtigem Abo. Die angekündigte Änderung wurde zwar per E-Mail mitgeteilt, doch eine echte Wahl hatten Kund*innen nicht: Wer weiterhin werbefrei streamen wollte, musste ein Zusatz-Abo für 2,99 Euro monatlich abschließen. Für alle anderen ist das bezahlte Abo durch zusätzliche Werbeblöcke in der Qualität gemindert.

Verbraucherzentrale Sachsen zieht Konsequenzen

Die Verbraucherzentrale Sachsen hält dieses Vorgehen für rechtswidrig: Vertragsänderungen dieser Art sind nur mit aktiver Zustimmung zulässig. Deshalb hat sie als erste Organisation in Europa eine Verbandsklage gegen Amazon eingereicht – und mehr als 111.000 Menschen haben sich der Klage bereits angeschlossen.

„Wenn Millionen Menschen für ein werbefreies Streaming-Angebot zahlen, darf ein Konzern das nicht einfach einseitig ändern. Unsere Klage zeigt: Auch ein Tech-Gigant wie Amazon muss sich an Regeln halten“, sagt Andreas Eichhorst, Vorstand der Verbraucherzentrale Sachsen.

Ziel: Rückerstattung für betroffene Kund*innen

Die Verbraucherzentrale fordert die Rückzahlung der zusätzlich entstandenen Kosten – unabhängig davon, ob Betroffene das Zusatz-Abo abgeschlossen haben oder nicht. Die Entschädigung beträgt bis zu 35,88 Euro pro Person für ein Jahr.

Jetzt mitmachen und Rückzahlung sichern!

Alle Prime-Kund*innen, die betroffen sind, können sich weiterhin der Klage anschließen. Alle Informationen zur Teilnahme und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Eintragung im Klageregister finden sie hier: www.verbraucherzentrale-sachsen.de/faq/vertraege-reklamation/amazon-sammelklage-faq-und-ausfuellhilfe-95864

 

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.


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