Postnachsendeauftrag: Kostspieliger Umweg

Pressemitteilung vom
Achtung bei Nachsendeaufträgen: Drittanbieter bieten den Service zu stark überhöhten Preisen an – teils über 160 Euro. Die Verbraucherzentrale Sachsen rät, den Auftrag ausschließlich über die offizielle Website der Deutschen Post zu buchen und warnt vor versteckten Kosten.
Hände, die Briefe in einen Briefkasten werfen
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Drittanbieter locken mit überteuertem Nachsende-Service

Nach einem Umzug soll die Post zuverlässig an der neuen Adresse ankommen. Ein Nachsendeauftrag bei der Deutschen Post ist dafür die gängige Lösung. Privatkund*innen zahlen dafür aktuell etwas mehr als 30 Euro. Der Auftrag lässt sich unkompliziert und digital, direkt auf der offiziellen Website der Post beauftragen. Doch genau hier setzen dubiose Drittanbieter an und verlangen deutlich höhere Preise für denselben Service.

Nachsendeservice: Nur offizielle Website der Post nutzen

Wer in Suchportalen Begriffe wie „Post nachsenden“ eingibt, stößt häufig auf Websites wie „nachsendung-post.de“, „nachsendeauftrag-buchen.de“ oder „nachsendeauftrag-direkt.com“ – noch vor der offiziellen Seite der deutschen Post. Viele Verbraucher*innen klicken unbedacht auf die ersten Treffer, in der Annahme, dort schnell ihr Anliegen erledigen zu können.

„Leider lesen viele Verbraucher nicht aufmerksam, was sie anklicken oder wissen nicht, was der Auftrag bei der Post kostet – und hinterfragen daher die angebotenen Leistungen auf solchen Websites nicht. So folgen am Ende Rechnungen über 169,90 EUR oder mehr durch Inkassokosten, für einen Service, der eigentlich sehr viel günstiger zu haben ist“, erklärt Jasmin Trautloft, Beratungsstellenleiterin der Verbraucherzentrale Sachsen in Plauen.

Versteckte Kosten und Verzicht auf das Widerrufsrecht

Derzeit erreichen die Verbraucherzentrale Sachsen mehrere Anfragen von Betroffenen, die auf den teuren Service hereingefallen sind. Diese berichten von unklaren Preisangaben, monatlichen Gebühren im Kleingedruckten und Webseiten, die optisch stark an die echte Seite der Deutschen Post erinnern. „Oft erscheint der Preis erst, nachdem persönliche Daten eingegeben wurden“, so Trautloft. „Hinzu kommt, dass man auf sein gesetzliches Widerrufsrecht verzichten muss, um den Auftrag überhaupt abschließen zu können – ein deutliches Warnsignal.“

Verbraucher*innen sollten daher direkt auf die Internetseite der Post gehen und den Auftrag dort buchen. Bei anderen Onlineportalen sollte man genau nachlesen, welche Kosten ausgewiesen werden, was die vertraglichen Leistungen sind und unbedingt das Impressum der Website prüfen. „Nicht selten findet man dort ein Unternehmen im Ausland, statt der Post“ warnt Trautloft.

Bei Problemen mit solchen Verträgen oder unklaren Zahlungsaufforderungen unterstützt die Verbraucherzentrale Sachsen. Beratungstermine können telefonisch unter 
0341 - 696 29 29 oder online vereinbart werden.

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.


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