Verliebt, vertraut, betrogen

Pressemitteilung vom
Love-Scamming ist eine verbreitete Betrugsform im Internet, bei der Täter*innen gezielt die Hoffnungen und Gefühle Betroffener ausnutzen. In einer sachsenweiten Vortragsreihe informiert die Verbraucherzentrale Sachsen über aktuelle digitale und analoge Maschen.
Computertastatur mit einem Papierherz, das zerrissen ist
Off

Charmant, erfolgreich, vertrauenswürdig: Love oder Romance Scammer (dt. Liebesbetrüger*innen) geben sich auf Dating-Apps oder Online-Portalen als das perfekte Match aus. Sie überhäufen ihr gegenüber mit Komplimenten und scheinbar persönlichen Details, um schnell Nähe aufzubauen. Sobald das Vertrauen hergestellt ist, bitten sie um Geld – und bringen ihre Opfer damit nicht nur in eine finanzielle, sondern auch in eine emotionale Notlage.

Konstruierte Geschichten für schnelles Geld 

Oft beginnt es mit romantischen Worten und vielversprechenden Fotos. Doch hinter den Profilen stecken Täter*innen, die nicht selten gestohlene Bilder und Identitäten realer Personen – sogenannte Fake-IDs – verwenden. „So entsteht schnell ein enges Vertrauensverhältnis, das Betroffene besonders anfällig für finanzielle Forderungen macht“, erklärt Beate Saupe von der Verbraucherzentrale Sachsen. Typisch sind erfundene Notlagen wie plötzliche Krankheiten, Unfälle, Probleme bei der Ausreise oder angeblich gestohlene Kreditkarten.

Verdächtige Profile melden und blockieren 

Wer sich auf eine Online-Bekanntschaft einlässt, sollte daher wachsam sein. „Werden Treffen immer wieder verschoben oder wird schnell viel Geld verlangt, ist höchste Vorsicht geboten“, so Beate Saupe. Verdächtige Profile sollten konsequent gemeldet und blockiert werden.

Und wenn es bereits zu spät ist? In diesem Fall ist es wichtig, den Kontakt sofort abzubrechen und alle Chatverläufe sowie weitere Beweise zu sichern. Anschließend sollte der Vorfall unverzüglich der Polizei gemeldet werden. Wurde bereits Geld überwiesen, ist eine sofortige Kontaktaufnahme mit der Hausbank ratsam – auch wenn eine Rückbuchung in vielen Fällen nicht mehr möglich ist.

Damit es erst gar nicht so weit kommt, empfiehlt die Verbraucherzentrale Sachsen, folgende Hinweise zu beachten:

  • Seien Sie misstrauisch bei schnellen Liebesbekundungen oder übertriebenen Komplimenten.
  • Recherchieren Sie Flirtpartner*innen über Suchmaschinen.
  • Überweisen Sie niemals Geld an Online-Bekanntschaften – egal wie glaubwürdig die Geschichte klingt.
  • Lösen Sie keine Schecks ein und leiten Sie keine Briefe oder Pakete weiter.
  • Geben Sie keine sensiblen Daten weiter – etwa Kontonummern oder Ausweiskopien.
  • Schreiben Sie bevorzugt mit verifizierten Nutzer*innen.
  • Holen Sie sich im Zweifel frühzeitig Rat.

Informationsveranstaltungen in ganz Sachsen

Love Scamming ist nur eine von vielen Betrugsmaschen im Internet – und oft schwer zu erkennen. Doch auch offline werden Betrüger*innen immer raffinierter. Mit ihrem landesweiten Bildungsangebot leistet die Verbraucherzentrale Sachsen wichtige Präventionsarbeit.

In allen 13 Beratungsstellen finden regelmäßig kostenlose Infoveranstaltungen zum Schutz vor unseriösen Machenschaften und dubiosen Anbietern statt.

„Vertrauen als Geschäftsmodell“: Das gesamte Angebot finden Sie hier.

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Die Verbraucherzentrale Sachsen hat gegen die Partnervermittlungsagentur Kleeblatt E&M GmbH aus Leipzig Klagen wegen Wucher eingereicht – und ruft Betroffene auf, selbst aktiv zu werden.

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.


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