Der Straßenverkehr erfährt derzeit eine digitale Revolution. Automatisiertes und vernetztes Fahren, Elektromobilität und Sharing-Angebote erobern den Markt. Doch diese Angebote, an denen Forschung und Wirtschaft gerade tüfteln, gelingen nur mit denjenigen, die es schlussendlich betrifft: Den Verbraucher.
Die Mitbestimmung der Nutzer, sowie Datenschutz und Verkehrssicherheit spielen dabei eine zentrale Rolle für die Verbraucherzentrale Sachsen. Entscheidend ist, dass von Beginn an jeder Akteur an Digitalisierungsprozessen und Neuentwicklungen beteiligt wird. Nur durch Transparenz kann es gelingen, das Vertrauen und die Akzeptanz der Bevölkerung für die anstehenden Veränderungen zu gewinnen - schlussendlich die Voraussetzung für die erfolgreiche Einführung technischer Innovationen.
- 1. VERNETZES UND AUTOMATISIERTES FAHREN
"Alle Beteiligten müssen aktiv darauf hinwirken, dass der Nutzer am Ende nicht einfach überrollt wird. Es geht um Transparenz und Mitbestimmung", so Katja Henschler, Referatsleiterin Digitales von der Verbraucherzentrale Sachsen.
Softwareentwicklung und Intelligente Verkehrslösung
Damit der Daten- und Informationsaustausch zwischen Fahrzeugen (Car 2 Car) oder von Fahrzeugen zu Ihrer Umwelt bzw. der Verkehrsinfrastruktur (Car 2 X) zukünftig funktioniert, müssen Lösungen entwickelt werden. Unter anderem steht hier die Fahrzeugumfeld, Signal- und Hinderniserkennung im Fokus.Intelligente Assistenzsysteme und Car-Infotainment
Automatisiertes Einparken oder die Rückfahrkamera sind heute schon Errungenschaften der Entwicklung im Bereich des automatisierten Fahrens. Assistenzsysteme und deren Weiterentwicklung sind maßgeblich, damit sich Fahrzeuge zukünftig ohne menschlichen Eingriff vollautomatisiert durch den Verkehrsraum bewegen können. Auch die Kommunikation des Menschen mit dem intelligenten Fahrzeug bietet ein breites Geschäftsfeld.
Datenverarbeitung- und Speicherung
Beim vernetzten und automatisierten Fahren müssen viele Daten verarbeitet werden. Zu unterscheiden ist bei der Verarbeitung zwischen maschinenbezogenen Daten und Daten mit Personenbezug. Insbesondere cloudbasierte Systeme werden in der Automobilbranche favorisiert. Sicherheitssysteme sollen Schutz bieten. Es stellt sich für den Nutzer die Frage, welche Daten von ihm genutzt werden und wie selbstbestimmt er über die Verarbeitung dieser entscheiden kann.Forschung und Entwicklung
Kein Fortschritt ohne Forschung. Maßgeblich an der Entwicklung eines smarten und vernetzten Verkehrs sind Forschungseinrichtungen wie Universitäten, Institute und Hochschulen. Hier werden Ideen geboren und weitergedacht.
- 2. ELEKTROMOBILITÄT
Nicht zu Letzt wegen der hohen Emissionsbelastung in den Städten spielt das Thema Elektromobilität eine zentrale Rolle. Ob E-Auto, E-Bike oder auch der E- Bus. Die Elektrifizierung hält überall Einzug. Ob zu Hause, im Nah- oder Fernverkehr, Elektromobilität wird als die Zukunftstechnik für den Verkehr angesehen.
Das Wachstum der E-Mobilität hängt wesentlich von einer guten Ladeinfrastruktur ab. Sowohl leistungsstarke Batterien, als auch Ladesäulen stehen im Zentrum der Entwicklung. Dahingehend gibt es zahlreiche Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die sich diesem Thema gewidmet haben. Auch hier gibt es unterschiedlichste Ansätze in der Umsetzung der Vorhaben. Aber auch die Elektromobilität sieht sich vielfältiger Kritik ausgesetzt. Insbesondere die Herstellung von Batterien, das Erzeugen von Ladestrom oder der steigende Energieverbrauch sorgen für Diskussionsstoff.
- 3. SHARING ECONOMY
Ob PKW, ÖPNV oder Fahrräder: Geteilt kann alles werden. Eines ist Verbrauchern dabei aber besonders wichtig: Sicherheit. Und zwar sowohl in Hinblick auf ihre Daten als auch auf die bestellte Leistung", so Stefanie Siegert, Referentin Recht und Digitales, von der Verbraucherzentrale Sachsen.
Mobil Services
Besonders im Elektromobilitätssektor gewinnt der Sharing-Gedanke zunehmend an Bedeutung. Umweltfreundliche Fahrzeuge, die den Problemen des urbanen Verkehrs sowie den Infrastrukturproblemen des ländlichen Raums Rechnung tragen, stehen deshalb hoch im Kurs. Gerade die Entwicklung von sogenannten Mobilitätsdienstleistungen (Mobil Services) stehen hier im Kontext. Dies führt zur Frage, ob der Besitz am eigenen Fahrzeug in Zukunft überhaupt noch Bestand haben wird. Schon heute gibt es Apps, über die verschiedene Sharing-Angebote zentral gesteuert werden. Es bleibt nur die Frage, ob die Bürger bereit sind, loszulassen und ob deren Ängste und Bedürfnisse bei der voranschreitenden Entwicklung mitberücksichtigt werden.