Das Wichtigste in Kürze:
- Eiweißbrot besteht zwar zu etwa 20 bis 30 Prozent aus Eiweiß, enthält aber meist durch zugesetzte Nüsse, Kerne und Ölsaaten sehr viel mehr Fett und Gesamtkalorien als anderes Brot.
- Dennoch können Brot und Brötchen mit hohem Eiweiß- und niedrigem Kohlenhydratgehalt länger sättigen und dadurch bei einer Gewichtsreduktion helfen.
- Backwaren mit höherem Eiweißgehalt sind häufig teurer als normale Brote.
- Vergleichen Sie am besten Zutatenlisten und Nährwerttabellen, um unterschiedliche Zusammensetzungen und mögliche allergene Inhaltsstoffe wie zum Beispiel Soja zu erkennen.
Eiweißbrot: Große Unterschiede bei Nährstoffwerten
Viele Bäckereien, Supermärkte und Discounter folgen dem Protein-Trend und haben spezielle Eiweißbrote, High-Protein-Backwaren oder Brötchen im Sortiment. Diese Produkte sollen Sie beim Abnehmen unterstützen, zum Beispiel nach dem Low-Carb-Prinzip oder Abnehmprogrammen wie "Schlank im Schlaf".
Neben den als Eiweißquelle eingesetzten Zutaten werden häufig auch fettreiche Zutatens wie Leinsaat, Sonnenblumenkerne, Chia-Samen, Sesam oder Nüsse und Ballaststoffquellen wie Speisekleie, Apfel- oder Haferfaser eingesetzt.
Die Nährstoffzusammensetzung ist bei den verschiedenen Eiweiß-Backwaren sehr unterschiedlich.
- Der Eiweißgehalt etwa kann je nach Produkt von 16 bis 30 Prozent reichen. Dabei stammt das Eiweiß meist aus Weizen, Soja, Lupinen, Erbsen oder Ackerbohnen. Als weitere Zutaten werden häufig Sojaschrot, Leinsaat, Sonnenblumenkerne, Sesam, Sojamehl, Speisekleie, Apfel- oder Haferfaser sowie Chia-Samen eingesetzt.
- Beim Fettgehalt geht die Spanne sogar von 6,5 bis 36 Prozent. Er liegt also teils deutlich höher als bei anderen Brotsorten.
- Der Kohlenhydratgehalt schwankt zwischen 1,5 und 19 Prozent.
- Bei manchen Eiweißbroten sind 5,5 Prozent Ballaststoffe enthalten, bei anderen bis zu 12 Prozent.
- Auch in punkto Energie gibt es große Unterschiede. Manche Sorten haben pro 100 Gramm 250 Kilokalorien, andere 430 Kilokalorien. Zum Vergleich: Ein typisches Roggenvollkornbrot hat ungefähr 210 Kilokalorien. Der Kohlenhydratanteil liegt dort bei knapp 40 Prozent, Eiweiß ist zu 7 Prozent enthalten und bei Fett sind es gerade einmal ein bis zwei Prozent.
Die Preise schwanken von 4,40 Euro bis sogar 24,20 Euro pro Kilogramm. Sie sollten also genau vergleichen.
Wo liegen Vor- und Nachteile von Eiweißbrot?
Pluspunkte sind, dass der höhere Eiweißgehalt in der Ernährung durch pflanzliches Eiweiß zustande kommt und nicht, wie sonst oft üblich, durch mehr Fleisch und Milchprodukte. Am Abend Brot zu essen, entspricht unseren üblichen Essgewohnheiten. Es kann also dazu führen, dass diese Art des Essens länger durchgehalten wird als ein brotloses "Low Carb"-Abendessen. Auch der höhere Anteil "guter" Pflanzenfette durch Nüsse und Samen ist prinzipiell positiv. Diesen Vorteil haben auch andere herkömmliche Saatenbrote.
Vollkornbrot als kohlenhydratreiches Lebensmittel macht satt. Daran ist nichts Schlechtes. Übergewicht kann viele Ursachen haben und oft liefert ein üppiger Aufstrich zu viele Kalorien und nicht das Brot darunter.
Ein Minuspunkt am Eiweißbrot ist, dass es häufig zahlreiche Zusatzstoffe enthält. Je nach Zutaten wie Soja oder Nüssen kann dieses Brot außerdem Allergien auslösen.
Was muss ich beachten, wenn ich eiweißreiches Brot selbst backe?
Wenn Sie Ihr Brot selber backen, wissen Sie natürlich am besten, was darin ist und nehmen nur, was Sie gut vertragen. Spezialzutaten wie Gluten, Mandelmehl oder Kichererbsenmehl sind relativ teuer, sodass auch Eiweißbrote aus der eigenen Küche oftmals deutlich mehr kosten als "normale" Brote.
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