Die Corona-Warn-App wurde im Juni 2020 gestartet und ist in den Stores von Apple und Google verfügbar. Sie basiert auf einem dezentralen Ansatz. Begegnungen werden auf jedem einzelnen Gerät gespeichert und nicht zentral, wie z.B. auf Servern. Dies ist aus Verbrauchersicht sehr zu begrüßen, weil der Ablauf laut IT-Experten, Datenschutzbeauftragten und auch nach Auffassung des Chaos Computer Clubs (CCC) insgesamt datensparsamer und auch weniger missbrauchsanfällig ist.
Die Corona-Warn-App erkennt mithilfe von Bluetooth den Abstand zwischen Personen und kann sich enge Kontakte anonym merken. Dafür tauschen die Handys verschlüsselte Identitäten aus. Die App vergibt jedem Nutzer eine neue sogenannte ID, eine Identifikationsnummer. Fortan sammelt die App die IDs von anderen App-Nutzern, auf die man in einer Distanz von annähernd 2 Metern trifft, auf und speichert sie. Wurde ein Nutzer positiv auf Corona getestet, kann er diese Information in die App einspeisen. Andere App-Nutzer, welche ihm in den letzten 2 Wochen begegnet sind, bekommen darüber eine Nachricht und können sich sodann selbst einem Test unterziehen.
Seit Mitte Oktober 2020 wurde die Corona-Warn-App erweitert: Nutzer können nun in mehreren EU-Ländern die Funktion nutzen. Für den internationalen Datenaustausch können Anwender die App aktualisieren und dem Datenaustausch auf EU-Ebene zustimmen. Aktuell gibt es über 20 Mio. Nutzer in Deutschland, für die Wirksamkeit müsste der Nutzungsgrad allerdings wesentlich höher liegen (60 - 80 Prozent).