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Ess-Kult-Tour: Spielerisch durch die Welt der Lebensmittel

Wie bringt man Jugendliche dazu, über ihr Kauf- und Essverhalten nachzudenken, Werbebotschaften zu durchschauen und Lebensmittel kritischer zu beurteilen? Mit der Schulaktion Ess-Kult-Tour hat die Verbraucherzentrale ein interaktives Lernangebot entwickelt ...
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Wie bringt man Jugendliche dazu, über ihr Kauf- und Essverhalten nachzudenken, Werbebotschaften zu durchschauen und Lebensmittel kritischer zu beurteilen? Mit der Schulaktion Ess-Kult-Tour hat die Verbraucherzentrale ein interaktives Lernangebot entwickelt.

Spuren suchen, Umweltfolgen bilanzieren, Zutaten checken, Rollen spielen, Chefkoch sein: Das interaktive Lernen an Stationen motiviert Schülerinnen und Schüler, ihr Einkaufs- und Essverhalten zu reflektieren. Ziel ist es, ihre Konsumkompetenz zu stärken. Auf dem Parcours erfahren die Jugendlichen Wissenswertes rund um Lebensmittel - von Kennzeichnung und Zusatzstoffen bis zu Nährstoffbedarf, Werbung und nachhaltigem Konsum.

Zielgruppe: Klasse 7 bis 12

Zeitbedarf: je nach Anzahl der Stationen

 

Folgende Stationen können zum Einsatz kommen:

Der Chefkoch

Speisen selbst zuzubereiten ist längst nicht für alle Jugendlichen eine Selbstverständlichkeit. Teilweise besteht eine gewisse Scheu vor dem Umgang mit frischen Zutaten. Die Einstellung wird stark durch das familiäre Umfeld geprägt.

Chefkoch
Foto: VZS

Die Jugendlichen stellen aus verschiedenen Zutaten ein eigenes Pesto her, kreieren einen eigenen Namen und präsentieren ihre Kreation im Vergleich mit einem gekauften Pesto. Durch Probieren und Abschmecken sollen sie ein Gefühl für das Zubereiten entwickeln und für das weitere Experimentieren mit Zutaten motiviert werden.

Service:
Lernziele der Station
  • Wie kann ich selbst kreativ mit Zutaten und Rezepten umgehen?
  • Schmeckt Gekauftes genau so wie selbst Gemachtes?
  • Sind unterschiedliche Zutaten in den beiden Produkten?
Der Selbsterkenner

Das Essverhalten von Jugendlichen ist durch die Familie geprägt. Mit zunehmenden Alter haben jedoch Freunde und Mitschüler einen entscheidenden Einfluss. Zeit und Geld, aber auch persönliche Vorlieben spielen eine weitere wichtige Rolle. Meist treffen Jugendliche diese Entscheidungen nicht bewusst.

Zum Frühstück das überbackene Käsebrötchen vom Bäcker, mittags das Menü vom Imbiss, abends Nudeln mit Fertig-Tomatensauce und zwischendurch ein paar Snacks aus dem Supermarkt. Häufig merken Jugendliche gar nicht, von wie viel Fastfood sie sich täglich ernähren.

Selbsterkenner
Foto: VZS

Was für ein Ess-Typ bin ich eigentlich? Mit Hilfe eines Fragebogens reflektieren die Jugendlichen in dieser Station einmal genauer ihr eigenes Essverhalten.

Service:
Lernziele der Station
  • Was für ein Esstyp bin ich?
  • Wie kann ich meine Essgewohnheiten ändern?
Der Snackchecker

Ob Eiweiß, Fett oder Kohlenhydrate - alles, was wir essen, enthält Nährstoffe. Doch was bewirken diese Nährstoffe und wozu braucht man sie? Soll man von dem einen mehr zu sich nehmen als von dem anderen? Der Bedarf an Nährstoffen ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich, je nach Alter, Geschlecht und körperlicher Tätigkeit in Beruf und Freizeit. Viele Nahrungsmittel sind vom Hersteller mit Nährwertinformationen versehen. Aber es ist gar nicht so einfach, diese Informationen zu bewerten und in Relation zum eigenen Tagesbedarf zu setzen.

Snackchecker
Foto: VZS

Die Station vermittelt spielerisch, was Nährstoffe sind, wie viele von ihnen in unterschiedlichen Lebensmitteln stecken und wie hoch der Tagesbedarf je nach Alter, Geschlecht und Lebensstil ist. Denn jemand, der körperlich arbeitet hat einen anderen Bedarf, als jemand, der den ganzen Tag am Schreibtisch sitzt. Mit Hilfe von Rollen- und Ereigniskarten wird aufgezeigt, wie die Ernährung für den jeweiligen "Typ" optimiert werden kann.

Service:
Lernziele der Station
  • Was sind Nährstoffe?
  • Warum brauchen Menschen unterschiedliche Nährstoffe?
  • Welche und wie viele Nährstoffe stecken in Lebensmitteln und Getränken?
  • Was sagen uns die Nährwertinformationen auf der Packung?
Der Spurensucher

Über 300 Zusatzstoffe sind in Europa zugelassen – und es werden ständig mehr. Hersteller mischen sie in Lebensmittel, um zum Beispiel deren Konsistenz zu verändern oder sie länger haltbar zu machen. Nahezu alle industriell hergestellten Lebensmittel enthalten Zusatzstoffe, und die müssen in der Zutatenliste stehen.

Doch Verbrauchern nutzt dies erst mal wenig, denn die Zusatzstoffe verbergen sich hinter komplizierten Namen oder E-Nummern. Wer die nicht entziffern kann und auch nichts über die Wirkung der einzelnen Stoffe weiß, kann mit der Zutatenliste wenig anfangen.

Spurensucher
Foto: VZS

An dieser Station analysieren die Schüler Zutatenlisten ausgewählter Lebensmittel und finden heraus, hinter welchen Begriffen und Nummern sich Zusatzstoffe verbergen.

Außerdem dürfen die Schüler mit einem Zusatzstoff experimentieren und so dessen Funktionsweise besser verstehen. Was passiert zum Beispiel, wenn man versucht Essig und Öl miteinander zu vermischen? Und was passiert, wenn man den Zusatzstoff Lecithin - auch bekannt unter dem Namen E322 - zur Hilfe nimmt?

Service:
Lernziele der Station
  • Wie erkennt man Zusatzstoffe?
  • Wie wirken Zusatzstoffe?
  • Welche Zusatzstoffe könnten bedenklich für die Gesundheit sein?

Aus dem Ratgeber Was bedeuteten die E-Nummern? erfahren sie, welche Funktion die jeweiligen Zusatzstoffe haben und wie die Verbraucherzentrale die gesundheitliche Wirkung bewertet.

Der Regionalspezialist

"Aus der Region", "Von hier", "Unsere Heimat". In den Supermarktregalen finden sich viele Lebensmittel, die mit ihrer regionalen Herkunft werben. Denn regionale Lebensmittel sind beliebt.

Verbraucher erwarten, dass regionale Produkte kurze Transportwege hinter sich haben, besonders frisch sind und dass durch die heimische Produktion Arbeitsplätze in der Region gesichert werden. Diese Erwartungen werden aber nicht immer erfüllt, denn wo regional drauf steht, muss noch lange nicht regional drin sein.

An dieser Station lernen die Schüler*innen spielerisch, was regionale Lebensmittel sind und wie sie diese erkennen können.

Die Slot-Maschine "Regio-Winner" ist der Hingucker der Station. Hier kann jede*r sein Glück an dem einarmigen Banditen versuchen und vielleicht den Jackpot gewinnen.

Beim Brettspiel "Wer wird der Regio-Fuchs?", testen die Schüler*innen ihr Wissen zu Fragen wie "Was ist eigentlich eine Region?" "Ist Schwarzwälder Schinken ein regionales Lebensmittel?" "Wo werden bei uns Kartoffeln angebaut?".

Im "Regional-Spiel" suchen Schüler*innen in verdeckt liegenden Kärtchen die richtigen Paare heraus und entlarven nebenbei irreführende Herkunftsangaben. Anhand des regionalen Einkaufskorbs werden verschiedene Lebensmittel, die mit dem "Regionalfenster" gekennzeichnet sind, untersucht.

Service:
Lernziele der Station
  • Was steckt hinter dem Begriff "Region"?
  • Welche Lebensmittel werden wo in Deutschland angebaut?
  • Wie erkenne ich regionale Lebensmittel?
  • Was ist das "Regionalfenster"?


Arbeitsmaterialien für die Station Regionalspezialist*in

Der Umweltexperte

Wie sehr ein Lebensmittel die Umwelt belastet, hängt von vielen Größen ab: Produktionsart, Konservierung, Verpackung, Herkunft, Heimtransport, Lagerung, Zubereitung und Abfalltrennung.

Umweltexperte
Foto: VZS

Die jeweilige Belastung wird mit Hilfe der beiden Umweltrechner für Fleisch und Obst/Gemüse ermittelt.

Es entsteht eine Ökobilanz für einzelne Lebensmittel (Erdbeeren, Fleisch). Die Ergebnisse werden auf einem Plakat anschaulich dargestellt. So unterscheidet sich zum Beispiel der Lebenszyklus von Erdbeere und Rinderhackfleisch.

Weiterhin können Die Schülerinnen und Schüler mit Hilfe eines Saisonkalenders den Saisonexperten ermitteln. Experte ist, wer möglichst viele Obst- und Gemüsesorten kennt, die in Deutschland wachsen und auch weiß, wann sie geerntet werden. Saisonale Lebensmittel, die in Deutschland geerntet wurden, müssen nicht weit transportiert werden.

Service:
Lernziele der Station
  • Welche Umweltbelastungen verursachen Lebensmittel?
  • Wie kann man schon beim Einkauf die Umwelt schonen?
  • Wann haben heimische Obst- und Gemüsesorten Saison?

Wie viel ein Lebensmittel zur Umweltbelastung beiträgt, hängt von seiner Herstellung, Lagerung und der Art der Zubereitung ab.

Zunächst sind die Jugendlichen aufgefordert, einen Einkauf von Gemüse und Fleisch gedanklich durchzuspielen. Mit Hilfe des Umweltrechners wird den Teilnehmern am Laptop der Zusammenhang zwischen Kaufverhalten und Umweltbelastungen vermittelt und Anregungen zu einem umweltschonenden Ernährungsverhalten gegeben.

Der Umweltrechner zeigt exemplarisch auf, an welchen Station der Lebensmittelkette bei Fleisch oder Obst und Gemüse Entscheidungen für umweltfreundlichere Produkte möglich sind.

Bei der Durchführung der Ess-Kult-Tour werden die Ergebnisse durch die Jugendlichen in Form von Umweltbelastungspunkten visualisiert, die unterschiedlich hohen Umweltbelastungen von Gemüse und Fleisch werden diskutiert und die Gründe geklärt.

Der Umweltrechner basiert auf einem Ökobilanzprogramm, das im Rahmen einer Diplomarbeit an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich erstellt wurde.

Der Werbeprofi

Bis zu 40.000 Werbespots sehen Kinder und Jugendliche je nach Fernsehkonsum pro Jahr. Die positiven Aussagen der Werbung beeinflussen die Meinung zu einem Produkt und lenken so die Kaufentscheidung. Was hinter den Werbebotschaften steckt, hinterfragen Jugendliche nur selten.

An dieser Station analysieren die Schüler Werbeclips und überprüfen kritisch ihren Wahrheitsgehalt. Im Mittelpunkt steht Produktwerbung, die mit speziellen Begriffen einen bestimmten Eindruck hinterlassen will. Anschließend beantworten die Jugendlichen Fragen zum Werbeclip und gestalten ein eigenes Werbeplakat.

Service:
Lernziele der Station
  • Wie beeinflusst Werbung die Meinungsbildung zu einem Produkt?
  • Wie kann man Werbeaussagen entlarven?
Durch den flexiblen Einsatz der einzelnen Stationen mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen kann das Niveau der Zielgruppe angepasst werden.

Jede Station ist thematisch in sich abgeschlossen und kann unabhängig von den weiteren Stationen bearbeitet werden. Die Themen werden in Kleingruppen parallel bearbeitet. Dabei können die Schüler zwischen den Stationen rotieren oder nur eine Station mit intensiveren Aufgabenstellungen bearbeiten. Arbeitsergebnisse der Stationen werden am Ende im Plenum miteinander besprochen und ausgewertet. Als Zeitfenster sollten drei bis vier Schulstunden (im 45-Minuten-Raster eingeplant werden. Die jeweilige Lehrkraft und eine Ernährungsfachkraft der Verbraucherzentrale stehen den Schüler dabei zur Seite.

Eine Vor- und Nachbereitung der Themen im Unterricht ist empfehlenswert und wird durch die Handreichung für Lehrer unterstützt. Zudem ist es auch möglich einzelne Elemente der Ess-Kult-Tour ohne Unterstützung einer Ernährungsfachkraft der Verbraucherzentrale in Eigenregie durchzuführen. Alle benötigten Materialien stehen unter den jeweiligen Stationen für Sie zum kostenlosen Download bereit.


Allgemeine Materialien, Spiele und Quizkarten

Wenn Sie Interesse an einer Veranstaltung in Ihrer Einrichtung haben, wenden Sie sich gern an unsere Mitarbeiterin in Ihrer Nähe:

Kristina Werner

Kristina Werner
Beratungsstelle Auerbach
Plauensche Straße 7
08209 Auerbach
Telefon: 03744-21 91 98
E-Mail: kwerner@vzs.de

Katrin Seyferth

Katrin Seyferth
Beratungszentrum Chemnitz
Zschopauer Straße 107
09126 Chemnitz
Telefon: 0371-43 150 12
E-Mail: kseyferth@vzs.de

Verena Müller

Verena Müller
Beratungszentrum Dresden
Fetscherplatz 3
01307 Dresden
Telefon: 0351-43 537 23
E-Mail: vmueller@vzs.de

Silvia Melde

Silvia Melde
Beratungsstelle Hoyerswerda
Albert-Einstein-Straße 47, Haus D
02977 Hoyerswerda
Telefon: 03571-40 64 99
E-Mail: smelde@vzs.de

Claudia Lasarczik

Claudia Lasarczik
Beratungszentrum Leipzig
Katharinenstraße 17
04109 Leipzig
Telefon: 0341-696 29 37
E-Mail: clasarczik@vzs.de

Alternativ helfen Ihnen auch die Mitarbeiter unseres Sachsenweiten Zentralen Servicetelefons unter 0341 - 696 29 29 immer montags bis freitags in der Zeit von 9 bis 16 Uhr weiter.

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