Bestellt, bereut, behalten: Wenn die Rücksendung teurer als die Ware ist

Pressemitteilung vom
Fehlende Retourenlabels und Co: Immer wieder versuchen Anbieter, Verbraucher*innen von der Rückgabe ihrer Ware abzuhalten oder die gesetzliche Widerrufsfrist geschickt zu umgehen. Die Verbraucherzentrale Sachsen gibt Tipps, um Stress mit der Rücksendung zu vermeiden.

Frau telefoniert und zeigt auf ein Paket
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Tolle Bilder, verlockende Preise, kundenfreundlicher Service – Online-Shops locken oft mit Angeboten, die mehr versprechen, als sie halten. Kein Wunder, dass täglich unzählige Pakete zurückgeschickt werden. Doch Rücksendungen können teuer werden, wenn man an den falschen Händler gerät.

14-tägiges Widerrufsrecht beim Online-Kauf

Der bestellte Strickpullover entpuppt sich als billiges Synthetik-Material, die Schuhe sind schlecht verklebt oder zu klein – es gibt viele Gründe für eine Retoure. In der EU und Deutschland haben Verbraucher*innen beim Online-Kauf ein 14-tägiges Widerrufsrecht – und das ganz ohne Begründung.

Umso überraschter sind viele, wenn die Rücksendung plötzlich nicht so reibungslos klappt. Jasmin Trautloft, Leiterin der Verbraucherzentrale in Plauen, berät regelmäßig Betroffene, die hohe Rücksendekosten zahlen müssen, um ihre Bestellung wieder loszuwerden.

Fehlende Retourenlabels und Co.: Händler umgehen Widerrufsfrist

„Es gibt Fälle, in denen die Rücksendung nach China um die 50 Euro kosten soll“, berichtet Trautloft. Und das kommt häufiger vor, als man denkt. „Viele entscheiden sich dann zähneknirschend, die mangelhafte Ware einfach zu behalten.“

Gegen diese Geschäftspraktiken vorzugehen, ist oft schwierig. „Häufig verschwinden die Webseiten nach kurzer Zeit, Händler*innen schicken keine Retourenlabels oder ignorieren Reklamationen. Am Ende berufen sie sich auf die abgelaufene Widerrufsfrist und fordern weiterhin die Zahlung“, erklärt Trautloft.

Impressum und Erfahrungsberichte checken

Um sich vor solchen Kostenfallen zu schützen, hilft es, vor der Bestellung genau hinzusehen:

  • Rücksendebedingungen – Wer trägt die Kosten? Gibt es ein Retourenlabel? Wohin muss die Ware zurückgeschickt werden?
  • Impressum – Ist ein vollständiges Impressum vorhanden?
  • Firmensitz – Wo ist das Unternehmen registriert?


Auch eine Online-Recherche zu Erfahrungsberichten kann vor bösen Überraschungen schützen. Zudem sollten Verbraucher*innen Vorkasse oder Nachnahme meiden, wenn sie mit dem Händler noch keine Erfahrung haben.

Hat man bereits bestellt, kann ein Käuferschutz-Programm oder ein Widerspruch helfen – zumindest, wenn die Forderung ungerechtfertigt ist oder das Produkt nicht wie beworben geliefert wurde. Schwieriger wird es, wenn der Händler seinen Sitz außerhalb Europas hat.

„Man sollte unbedingt vor der Bestellung die Vertragsbedingungen prüfen“, warnt Trautloft. „Gerade Jugendliche handeln oft unbedacht und kaufen, ohne das Kleingedruckte zu lesen.“

Hilfe beim missglückten Online-Kauf? Die Verbraucherzentrale unterstützt gerne. Terminvereinbarungen sind online oder telefonisch unter 0341 - 696 2929 möglich. 

 

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.


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