Bücher als Wertanlage: Wenn der Verkauf zum Verlustgeschäft wird

Pressemitteilung vom
Eine Firma im oberen Vogtland nutzt die Hoffnung auf lohnende Buchverkäufe aus – mit teuren, aber nutzlosen Dienstleistungen. Die Verbraucherzentrale in Auerbach warnt vor dem Angebot.
Bücherstapel bunt
Off

Viele Verbraucher*innen sehen in Faksimile-Ausgaben ein lukratives Investment für die Zukunft. Im oberen Vogtland versucht eine Firma genau mit dieser Hoffnung Geschäfte zu machen. Sie bietet die Bewertung und den Weiterverkauf teurer Büchersammlungen an. Statt Hilfe erwartet die Kund*innen aber vor allem eins: eine saftige Rechnung.

Viel Geld für nutzlose Gutachten 

„Viele Käufer*innen haben in den vergangenen Jahren mehrere zehntausend Euro für Bücher von Bertelsmann oder DOMI exclusiv ausgegeben“, erklärt Heike Teubner, Leiterin der Verbraucherzentrale in Auerbach. „Solche Verkaufsangebote wirken auf sie natürlich wie eine Chance, die Investition mit Gewinn weiterzugeben.“ Doch daran scheint die Firma kein Interesse zu haben.

Bereits auf der ersten Seite des Vertrags wird das Widerrufsrecht ausgeschlossen. Für die Begutachtung des Bücherbestands verlangt die Firma fast 7.000 Euro. „Ein extrem hoher Preis – zumal es sich nur um eine einfache Auflistung des Bestands unter dem Deckmantel eines Gutachtens handelt“, kritisiert Heike Teubner. Eine konkrete Wertermittlung der Sammlung findet nicht statt. Zudem wird in den AGB klar: Ein tatsächliches Verkaufsversprechen gibt es gar nicht.

Unrealistische Preise und kaum Abnehmer*innen

Verbraucher*innen zahlen also viel Geld – und laufen Gefahr, am Ende auf ihren Büchern sitzenzubleiben. „Ob sich dafür heute überhaupt noch Käufer*innen finden, ist fraglich“, so Heike Teubner. „Viele dieser Bücher wurden bereits in den 1990er-Jahren zu überhöhten Preisen verkauft.“ Solche Beträge sind auf dem Markt heute kaum noch realistisch.

Die Verbraucherzentrale Auerbach warnt eindringlich vor solchen Angeboten. Die verlangten Summen stehen in keinem Verhältnis zur tatsächlichen Leistung. 

Wer Unterstützung beim Widerruf benötigt, kann sich direkt an die Beratungsstelle wenden – Termine sind online oder telefonisch unter 03744-21 96 41 buchbar.

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.


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