Ummeldung GEZ: Kostspieliger Umweg

Pressemitteilung vom
Einige Online-Dienstleister verlangen Geld für die Ummeldung des Rundfunkbeitrags – obwohl der Service auf der offiziellen Website kostenlos angeboten wird. Gegen einen dieser Anbieter läuft bereits ein Verfahren beim Bundesamt für Justiz.
Das Anschreiben von ARD, ZDF und Deutschlandradio zum Rundfunkbeitrag
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Nach dem Umzug steht die Ummeldung an – auch beim Rundfunkbeitrag ist eine Adressänderung erforderlich. Der Vorgang lässt sich unkompliziert, digital und kostenlos erledigen. Dennoch nutzen findige Dienstleister die Situation und verlangen für diesen Service Geld.

Für An-, Um- oder Abmeldungen: Nur offizielle Website nutzen

Wer in Suchportalen Begriffe wie „GEZ ummelden“ eingibt, stößt häufig zuerst auf Websites wie „rundfunkportal.de“ oder „service-rundfunk.de“ – noch vor der offiziellen Seite rundfunkbeitrag.de. Viele Verbraucher*innen klicken unbedacht auf die ersten Treffer, in der Annahme, dort schnell ihr Anliegen erledigen zu können.

„Viele wissen nicht, dass An-, Um- oder Abmeldungen bei der GEZ kostenlos sind – und hinterfragen daher die angebotenen Leistungen auf solchen Websites nicht. So zahlen sie am Ende 39,99 Euro für einen Service, der eigentlich kostenfrei ist“, erklärt Jasmin Trautloft, Leiterin der Verbraucherberatungsstelle in Plauen.

Banken lehnen Überweisungen ab

Derzeit erreichen Jasmin Trautloft einige Anfragen von Betroffenen, die auf den unnötigen Service hereingefallen sind und nun Zahlungsaufforderungen erhalten. In vielen Fällen wurden sie erst durch ihre Hausbank darauf aufmerksam. „Die Verbraucher*innen wandten sich an uns, weil ihre Banken die Überweisungen an die Dienstleister ablehnten – mit dem Hinweis, dass die Empfängerkontonummer als unsicher eingestuft worden sei“, erklärt Trautloft. „Ein erfreuliches Signal seitens der Banken.“

Die Betroffenen erhalten trotzdem Zahlungsaufforderungen oder sogar Inkassoschreiben. Beim Bundesamt für Justiz läuft bereits ein Verfahren gegen einen Anbieter mit ähnlicher Vorgehensweise (Aktenzeichen: 9 VKl 1/24).

„Leider sind Verbraucher*innen vor solchen Fallen nicht ausreichend geschützt – und die Anbieter werden mit jeder Beschwerde raffinierter. 39,99 Euro für eine Leistung zu verlangen, die eigentlich kostenlos ist, ist schlichtweg Wucher – zumal die Daten am Ende lediglich an den offiziellen Rundfunkservice weitergeleitet werden“, kritisiert Trautloft.

Die Verbraucherzentrale Sachsen hilft bei Vertragsstreitigkeiten aller Art. Termine für eine Beratung können online oder telefonisch unter 0341 - 696 29 29 gebucht werden. 

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.


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