Mehr als erstaunt reagierte die Mitarbeiterin der Verbraucherzentrale in Hoyerswerda, als sie einen Anruf bezüglich eines „Lidl-Einkaufsgutscheins“ erhielt. Eine sehr nachdrücklich agierende Dame am anderen Ende der Leitung wollte Herrn L. sprechen. Auf Nachfrage, worum es denn gehe, wurde sehr wolkig von einem „Lidl-Einkaufsgutschein“ gesprochen. Nach Mitteilung, dass Herr L. hier nicht erreichbar sei, wurde abrupt aufgelegt. Bei Rückruf der angezeigten Handynummer hörte man folgenden Ansagetext: „Die gewählte Nummer ist nicht vergeben“.
Es handelt sich somit um einen Fake-Anruf mit einer vorgetäuschten Rufnummer. Daher muss davon ausgegangen werden, dass auch alle Versprechungen bezüglich eines Lidl-Einkaufsgutscheines wohl nur vorgetäuscht sind.
Wenige Augenblicke später wiederholte sich das Ganze: Wieder ein Anruf für Herrn L. – doch diesmal von einer Energiepreisagentur, die einen Vergleich der örtlichen Energiekosten für besagten Herrn anbot, wobei der Grundversorger bestehen bliebe und sich nur der Energielieferant ändern würde. Auch hier führte ein anschließender Kontrollanruf ins Nichts, da die Nummer nicht vergeben ist.
In vielen Fällen verbergen sich hinter derartigen „Gewinn- oder Serviceanrufen“ entweder dreiste Versuche, Verträge am Telefon zu verkaufen oder aber an die Daten der Angerufenen zu kommen, um diese dann gewinnträchtig weiter zu verkaufen oder sogar Identitätsdiebstahl zu betreiben.
Daher der rät Verbraucherschützerin Angelika Große: „Sobald am Telefon von angeblichen Gewinnen, Geschenken oder fragwürdigen Services die Rede ist: sofort auflegen! Besser noch, bei unbekannten Rufnummern gar nicht erst das Gespräch annehmen.“
Hilfe bei ungewollt am Telefon abgeschlossenen Verträgen erhält man bei der Verbraucherzentrale in Hoyerswerda, A.-Einstein-Str. 47, Haus D. Terminvereinbarung unter 03571 - 406 492.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.