Bunt und artenfreundlich – geht das? Pflanzenvielfalt verstehen

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Hobby-Gärtner*innen wünschen sich einen leuchtend farbenfrohen Garten, der zugleich Lebensraum für Insekten & Co. bietet. Doch nicht jede Blume eignet sich dafür – unsere Tipps zeigen, wie die richtige Mischung Garten und Natur gleichermaßen zum Blühen bringt.
Wildblumenweise
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Tipp 1: Beim nächsten Einkauf: Heimische Pflanzen wählen

Apps und Webseiten helfen schnell zu erkennen, ob eine Pflanze heimisch ist oder zu den invasiven Neophyten gehört. 
Gut zu wissen: Viele Neophyten sind harmlos, einige aber aggressiv – sie verdrängen heimische Arten und gefährden die Biodiversität, weil sie Tieren und Pflanzen weder Nahrung noch Schutz bieten.
 

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Tipp 2: Auf ungefüllte Blüten setzen – gut für Bienen & Insekten

Gefüllte Blüten sehen zwar schön aus, bieten aber keinen Nektar und Pollen. Durch zusätzliche, ineinander verschachtelte Blütenblätter kommen Insekten nicht mehr an die Nahrungsquelle. Diese Züchtung und Mutation macht aus ursprünglichen Staubblättlerpflanzen reine Blütenblättler – hübsch, aber nutzlos für die Natur.
So erkennst du die richtigen Pflanzen: Bei ungefüllten Blüten sind die Staubgefäße sichtbar. Wenn du nur Blütenblätter siehst, handelt es sich um gefüllte Blüten.

Tipp 3: Finger weg vom Schottergarten

Schottergärten gelten zwar als pflegeleicht, schaden aber der Natur: Sie bieten Insekten und Vögeln weder Nahrung noch Lebensraum, speichern im Sommer Hitze, erhöhen die Staubbelastung und verhindern, dass Regen versickern kann.

Gärtnern bleibt auch ohne Schotter pflegeleicht. Pflanzen sollten entsprechend dem Standort ausgewählt werden: trockentolerante Arten für sonnige Beete und schattenliebende Pflanzen für dunklere Bereiche. So gedeiht der Garten natürlich und pflegeleicht.

Tipp 4: Invasive Arten erkennen und handeln

Einige Pflanzen bedrohen die regionale Flora und Fauna massiv – viele davon stehen bereits auf der EU-Unionsliste. Die Liste enthält auch Arten, die in Deutschland noch nicht verbreitet sind, aber ein hohes Invasionspotenzial haben. Früh erkennen und schnell handeln schützt Natur und Biodiversität.
Besonders im Blick behalten: Riesen-Bärenklau, Götterbaum, Schmalblättrige Wasserpest, Drüsiges Springkraut.