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Laktosefreie Lebensmittel: Nicht für jeden sinnvoll

Stand:
Die Industrie bietet zahlreiche laktosefreie Lebensmittel an. Für Menschen mit Milchzuckerunverträglichkeit sind einige der oftmals teureren Produkte sinnvoll - für alle anderen jedoch überflüssig.
Ein Glas ist halb voll mit Milch

Das Wichtigste in Kürze:

  • Bei laktosefreien Produkten ist der Milchzucker (Laktose) bereits aufgespalten. Deshalb werden sie von Menschen mit Milchzuckerunverträglichkeit gut vertragen.
  • Wer keine Milchzuckerunverträglichkeit hat, braucht diese in der Regel teureren Produkte nicht.
  • Manche Lebensmittel sind von Natur aus laktosefrei – lassen Sie sich hier nicht von der Werbung täuschen!
  • Eine Alternative zu laktosefreier Milch können calciumangereicherte Pflanzendrinks sein.
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Laktose, oder auch Milchzucker, ist ein natürlicher Bestandteil der Milch. Etwa jeder siebte Mensch in Deutschland leidet an Laktoseintoleranz, also einer Milchzuckerunverträglichkeit, und kann den Milchzucker nicht oder schlecht verdauen. Die Industrie bietet eine große Palette laktosefreier Lebensmittel an. Sie kosten meist mehr als die herkömmlichen Varianten.

Wer keine Laktoseintoleranz hat, für den bieten laktosefreie Produkte keinen Mehrwert. Und selbst bei einer Unverträglichkeit muss nicht jede:r Betroffene gleich alles mit dem Label "laktosefrei" kaufen. Damit werden nämlich auch Lebensmittel angepriesen, die von Natur aus nahezu keinen Milchzucker haben. Calciumangereicherte Pflanzendrinks sind eine vegetarische Alternative zu laktosefreier Milch.

Hartkäse ist von Natur aus fast laktosefrei

Je nach Empfindlichkeitsgrad vertragen viele Betroffene geringe Laktosemengen und somit auch bestimmte herkömmliche Milchprodukte. Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) vertragen die meisten Betroffenen einer Milchzuckerunverträglichkeit durchaus 12 Gramm Laktose auf einmal. Das entspricht etwa 250 Millilitern Milch, also ungefähr einem Glas.

  • Butter hat einen Laktosegehalt von unter einem Prozent und wird in der Regel nur in geringen Mengen verzehrt.
  • Die meisten Käsesorten, vor allem Hart- und Schnittkäse wie Emmentaler, Bergkäse, Parmesan oder Gouda, enthalten durch den Herstellungsprozess nur noch Spuren von Milchzucker.
  • Sauermilchprodukte wie Joghurt enthalten 3 bis 4 Gramm Laktose pro 100 Gramm. Die enthaltenen Milchsäurebakterien spalten den Milchzucker jedoch teilweise auf. Achtung: Cremig gerührte Joghurts enthalten oft zusätzliches Magermilchpulver, das nicht in der Zutatenliste steht. Sie  haben dann neben einem höheren Eiweißgehalt auch einen höheren Laktosegehalt. Erkennbar ist das bei Naturjoghurts an der höheren Nährwertangabe für Zucker (bis ca. 7 Gramm pro 100 Gramm.

Eine Laktoseintoleranz sollten Sie auf jeden Fall fachärztlich diagnostizieren lassen. Betroffene sollten eine qualifizierte Ernährungsberatung in Anspruch nehmen. Schnelltests für Zuhause sind nicht aussagekräftig und müssen ärztlich bestätigt werden.

"Laktosefrei" nur bedingt gesetzlich geregelt

Für den Begriff "laktosefrei" gibt es keine gesetzliche Regelung, die für alle Lebensmittel gilt. Bislang gibt es gesetzliche Regelungen nur für Käse oder Erzeugnisse aus Käse und Milcherzeugnisse wie Joghurt oder Dickmilch. Bei diesen Produkten ist seit Ende 2016 in Deutschland ein Laktosegehalt von unter 0,1 Gramm pro 100 Gramm vorgeschrieben, wenn mit Laktosefreiheit geworben wird. Außerdem müssen sie entsprechend gekennzeichnet sein.

Auch bei anderen Lebensmitteln, wie Wurstwaren, Schokolade oder Zwieback, die als laktosefrei beworben werden, orientieren sich die Hersteller in der Regel an diesem Wert. Eine Angabe des Laktosegehaltes ist hierbei nicht vorgeschrieben.

Die Forderungen der Verbraucherzentralen

  • Es muss für alle Lebensmittel gesetzlich geregelt werden, was "laktosefrei" und "laktosearm" bedeutet.
  • Lebensmittel, auf die diese Definition ohnehin zutrifft (z.B. Hart- oder Schnittkäse) sollten die Produzenten nicht damit bewerben dürfen.
  • Dagegen ist ein Zusatz wie "von Natur aus laktosefrei" für Verbraucher:innen eine hilfreiche Information – dadurch wird dann auch klar, dass das keinen höheren Preis rechtfertigt.

Tipp:

Wissenschaftlich fundierte Informationen zum Leben mit Laktoseintoleranz bekommen Sie beim Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), weitere Hilfen beim Deutschen Allergie- und Asthmabund.

Produktspezifische Informationen gibt es auf unserer Partnerseite Lebensmittelklarheit.

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