Es gibt also gute Gründe für eine Heizungssanierung. Damit einem reibungslosen Heizungsaustausch nichts im Wege steht, hier unsere Tipps:
1. Ausgangssituation betrachten: Die Heizungsanlage überprüfen (lassen)
Ist ein Austausch Ihrer Heizung notwendig? Eine erste Analyse Ihres Heizkessels kann hilfreich sein. Stellen Sie sich hierzu folgende Fragen:
- Ist Ihre Heizung älter als 15 Jahre?
- Heizen Sie noch mit einem Heizwertkessel, z.B. einem Konstanttemperatur-Heizkessel?
- Heizen Sie noch mit Öl oder Gas?
- Ist Ihr Jahresverbrauch gestiegen?
- Fehlt eine witterungs- oder zeitgeführte Heizungsregelung?
- Ist Ihr Heizungsraum wärmer als 22 Grad?
- Gibt es noch Ersatzteile für Ihr Modell?
Informationen zu diesen Fragen finden Sie in Ihrem Schornsteinfegerprotokoll, dem Typenschild auf dem Heizkessel und der Abrechnung von Gas- oder Brennstofflieferung.
Wenn Sie mindestens eine dieser Fragen mit "Ja" beantworten müssen, kann ein Austausch Ihrer Heizung sinnvoll sein und sollte geplant werden. Denn je schlechter der Zustand Ihrer Heizung ist, desto mehr lohnt es sich auch finanziell für Sie: die hohen Investitionskosten zahlen sich durch geringere Verbrauchskosten meist aus und Sie sparen sich weitere mögliche Wartungs- und Reparaturkosten. Zudem bieten Länder und der Bund gerade attraktive Förderungen im Bereich Heizungssanierung.
Hilfe bei der Beurteilung des Zustands Ihrer Heizung kann eine unabhängige Energieberatung bieten.
2. Heizung richtig auswählen: Was ist wichtig?
Heute können Sie zwischen vielen verschiedenen Heizungssystemen und Energieträgern wählen. Die neue Heizung sollte zu Ihren Bedürfnissen passen und den jetzigen sowie zukünftigen Zustand Ihres Hauses berücksichtigen. Zudem sollten Sie im Blick haben, dass das Heizen mit fossilen Brennstoffen jedes Jahr aufgrund des CO2-Preises teurer wird und Sie beim Heizungswechsel eine Entscheidung für die nächsten 20 Jahre treffen – wir empfehlen deshalb den Wechsel zu einer Wärmepumpe.
Bei der Planung helfen folgende Fragen:
- Wollen Sie die neue Heizung nach ökonomischen oder ökologischen Gesichtspunkten auswählen?
- Wie ist der Sanierungszustand Ihres Hauses? Zum Beispiel der Fenster oder Fassade? Planen Sie hierbei in nächster Zeit eine Modernisierung?
- Wie ist der Zustand der Heiztechnik insgesamt, beispielsweise der Leitungen und Heizflächen?
- Haben Sie über den Einsatz erneuerbarer Energien nachgedacht?
- Wie können Sie Sonnenenergie – für Strom oder Wärme – einbinden?
- Läuft die Versorgung mit Warmwasser über die zentrale Heizung oder separat über einen Durchlauferhitzer?
- Ist eine Bohrung oder das Verlegen von Erdkollektoren für eine Wärmepumpe auf dem Grundstück möglich? Oder gibt es einen guten Aufstellort für eine Luft-Wärmepumpe?
Wenn Sie bei Ihrem bisherigen Energieträger Gas bleiben möchten, sind die Anschaffungskosten für eine neue Heizung in der Regel nicht sehr hoch und lohnen sich schon durch den Umstieg auf die effizientere Brennwerttechnik. Dieser Standard holt die maximale Wärme aus dem Brennstoff heraus, während der CO2-Ausstoß geringer wird. Allerdings wird der reine Austausch einer Gasheizung nicht gefördert – sondern erst, wenn erneuerbare Energien dazu kommen. Zudem wird der Energieträger Gas durch den jährlichen steigenden CO2-Preis zunehmend unattraktiver – ökonomisch wie ökologisch.
Ein Heizsystem mit erneuerbaren Energien schützt die Umwelt und macht Sie etwas unabhängiger von knapper werdenden (fossilen) Brennstoffen und den steigenden Energiepreisen von Gas und Öl. Die Investitionskosten bei einer Wärmepumpe, Holzpelletheizung oder einer zusätzlichen solarthermischen Anlage sind zwar auf den ersten Blick höher, rechnen sich aber meist durch die effiziente Bereitstellung der Wärme und die großzügigen Förderprogramme und zinsgünstigen Darlehen.
Mit der schrittweisen Umstellung der Förderprogramme des Bundes (BAFA, KfW) fällt eine Förderung heizölbasierter Systeme weg. Ein Einbau von Heizöl-Kesseln soll ab 2026 im Regelfall verboten werden. In Zukunft wird es voraussichtlich auch für die Gasheizung eng.